Sturmtief „Sabine“ hat am frühen Montagvormittag auch dem Hannoverschen Straßenbahn-Museum große Schäden zugefügt. Sturmschäden sind in dem dicht bewaldeten Museumsgelände mit den langen Oberleitungsstrecken eigentlich nichts Ungewöhnliches und können meist mit der Hilfe der engagierten Oberleitungsbauer im Verein zeitnah behoben werden.
Diesmal gestalten sich die Schäden jedoch weitaus schlimmer, denn nicht nur ein etwa 200 m langes Stück der Oberleitung ist betroffen, sondern auch ein wichtiger Straßenbahnwagen aus dem Fahrbetrieb. Ein zweiter, sehr viel wertvollerer Wagen, der sich in unmittelbarer Nähe befand, wurde glücklicherweise nur leicht beschädigt.
Am Montagvormittag hatte einer der mächtigsten und ältesten Bäume auf dem Gelände einer Windböe nicht mehr standhalten können und brach etwa einen Meter über dem Boden ab. Dabei riss er einen Gittermast mit sich, der für die Stabilität mehrerer Oberleitungsstränge verantwortlich war, die unter hoher mechanischer Beanspruchung stehen. Das gesamte Gewicht des Baumes und des Gittermastes krachten daraufhin auf einen Gelenkzug, der auf einem angrenzenden Gleis abgestellt war, wobei dessen Triebwagen einen wahrscheinlich irreparablen Schaden erlitt.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Gelenkwagen der Firma ’DÜWAG’ aus dem Jahre 1957, der in 1995 in das Museum kam. Er ist mit weit mehr als 1000 gebauten Exemplaren der erfolgreichste Straßenbahntyp, der je in Deutschland produziert wurde. Mit diesem Zug konnte die Geschichte der Gelenkwagen stets anschaulich präsentiert werden, denn er war auch im Fahrbetrieb mit den Besuchern unterwegs und wurde bei nahezu jeder Tramparade gezeigt. Zunächst einmal müssen nun die Schäden begutachtet werden. Was danach mit dem Wagen geschieht, wird sich zeigen.
Die neue Abstellhalle des Museums soll erst im Laufe dieses Jahres fertig gestellt sein. Dann haben alle Wagen ein Dach über dem Kopf. Leider stehen derzeit noch einige der gut erhaltenen Wagen im Freien. Einmal mehr hat sich nun gezeigt, wie wichtig der Bau dieser Halle war.
Foto: Dietmar Heintz
Große Schäden am Düsseldorfer Gelenktriebwagen und an der Oberleitung