Hannoversches Straßenbahn-Museum e.V.

Geschichte des HSM Museumsgeländes

Das Hannoversche Straßenbahn-Museum liegt auf dem ehemaligen Bergwerksgelände Hohenfels am Hang des Roten Berges im Ortsteil Wehmingen der Stadt Sehnde.

Vom Kalibergwerk zur Munitionsfabrik

Ab 1897 bis 1901 wurde hier der schließlich 600 m tiefe Förderschacht abgeteuft und ab 1902 mit der Förderung begonnen. Das geförderte Salzgestein wurde vor Ort zerkleinert, verpackt und über einen 6 km langen Eisenbahnanschluß abtransportiert. Bereits in den 1920er Jahren war das Bergwerk nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben und wurde eingemottet. Das Foto zeigt die Bergwerksanlagen im Jahr 1905.

Während des 2. Weltkriegs nutzte eine Munitionsfabrik die unterirdischen Schachtanlagen. Dabei wurden die vorhandenen Gebäude entkernt und neu ausgebaut und die Fördermaschine erneuert. Nördlich des Kalibergwerkes entstand ein Lager für Zwangsarbeiter, südwestlich wurden Lagerhallen und Produktionsstätten errichtet und die Gleisanlagen im Gelände auf fast 4 km erweitert. Seither hat das Gesamtareal seine charakteristische Form.

Das Straßenbahnmuseum entsteht

Nachdem das Gelände nach dem 2. Weltkrieg zunächst als Kaserne von der Britische Armee und anschließend von der Bundeswehr genutzt wurde kamen 1973 die ersten Straßenbahnen auf das Bergwerksgelände, zunächst war Hohenfels aber nur ein Ausweichquartier. 1974 wurde das ehemalige Kalibergwerk Sitz des Deutschen Straßenbahn-Museums, 1987 des Hannoverschen Straßenbahn-Museums.

Das Bergwerk wurde nach dem zweiten Weltkrieg wieder zivil geführt, aber lediglich als Reserveschacht unterhalten - die Förderung nicht wieder aufgenommen. Der Betrieb einer nicht mehr ernsthaft genutzten Anlage wurde schließlich zu aufwändig, das Bergwerk daher Ende 1984 stillgelegt. Dabei wurden der Förderschacht mit Schotter verfüllt und die unterirdischen Anlagen mit Sole geflutet.

Heute

Aus der Kalizeit sind noch das Kesselhaus, der Lokschuppen, die Salzmühle und das Fördermaschinenhaus vorhanden. Das markanteste Zeichen einer Zeche, der Förderturm, wurde 1984 bei Verfüllung des Schachtes abgerissen, jedoch die verbliebene Anlage steht heute als 'Ensemble' unter Denkmalschutz.

Wir nutzten die ehemaligen Hallen im südlichen Gelände als Lager und Abstellhallen, im ehemaligen Kesselhaus und im Lokschuppen sind unsere Werkstätten untergebracht. Die vorhandenen Gleisanlagen haben wir in Eigenleistung nahezu vollständig elektrifiziert und im Süden zu einer Schleife vervollständigt. 1991/1992 und 2006 wurden von uns im Ausstellungsbereich neue Hallen zur Präsentation und Abstellung unserer Museums- und Betriebsfahrzeuge errichtet.

Kali-Salz - Eine Bildergeschichte

Kali-Salze sind Kalium-Verbindungen, die in der Düngemittelindustrie benötigt werden. Mitte des 19. Jahrhunderts begann im Raum Staßfurt der bergmännische Abbau der Salze, und bis zum Ende des 1. Weltkrieges besaß die deutsche Kali-Industrie ein Weltmonopol in der Förderung und Verarbeitung der Kali-Salze. Die Fotoserie - entstanden wohl um 1910 - dokumentiert den Abbau und die Verarbeitung der Kali-Salze im Bergwerk Hohenfels.

Abbau und Verladung

Mit Handbohrgerät wurden Sprenglöcher in das Salzgestein getrieben und das Gestein 'losgeschossen' (gesprengt). Das gelöste Gestein wurde in Förderwagen gefüllt und anfangs mit Grubenpferden, später mit Elektrolokomotiven zum Schacht gefahren.

Förderung

Am Füllort unter Tage wurden die Förderwagen in die Förderkörbe geschoben und über Tage im Obergeschoß des Fördergebäudes empfangen. Von dort schob man die Wagen über eine Brücke in die Salzmühle.

Bearbeitung des Gesteins

Im Obergeschoß der Salzmühle wurde das Gestein in die Öffnungen der Mahlwerke gefüllt, die im Zwischengeschoß standen. Das Salz wurde in mehreren Schritten zerkleinert und anschließend wieder in das Obergeschoß befördert.

Einsacken

Im Erdgeschoß der Salzmühle wurde das gemahlene Salz eingesackt und für die Verladung gelagert. Über eine Rampe am Haus konnten die Säcke in Güterwagen der Preußischen Staatsbahn verladen werden.

© Hannoversches Straßenbahn-Museum e.V.